Haben sie sich schon einmal gefragt, ob Sie das Kind Ihrer Eltern sind?
So manches Kind kennt den Ausspruch von Mutter oder Vater „Von mir hat der das nicht!“ Das kann bei einem Kind durchaus zu Verunsicherung führen, wenn der Vater darauf besteht, dass bestimmte Charaktereigenschaften, wie etwa Sturheit oder auch bestimmte Krankheiten, auf keinem Fall aus seiner Linie kommen könnten.
Früher waren verunsicherte Kinder oder zweifelnde Väter in der Regel allein auf die Aussagen der Mutter angewiesen. Denn genau genommen konnten nur der Arzt, die Hebamme und während der Geburt anwesende Pflegekräfte sicher sagen, wer die Mutter eines gerade geborenen Kindes war.
Heute ist das anders. Heute kann man schon mit einem relativ geringen, finanziellen Aufwand einen Vaterschafts- oder Verwandtschaftstest durch führen lassen.
Nutzt man eines der vielen Online-Portale, erhält man das Ergebnis des Tests sogar relativ schnell, das heißt, innerhalb von wenigen Tagen. Da könnte man vermuten, dass solche Tests nicht ganz so genau sind, doch eine erste Orientierung geben sie sicher erst einmal. Als ich gestern im Internet surfte, um mich über die Möglichkeiten des Verwandtschaftstests zu informieren, war ich verblüfft wie zahlreich die Angebote, wie dieses hier, inzwischen sind.
Es gibt viele Gründe für einen solchen DNA-Test. Zum einen kann es der Vater sein, der unsicher ist, ob er wirklich der „Erzeuger“ des Kindes ist. Aber auch Kinder können ein Interesse haben, die Verwandtschaft mit ihrem vermeintlichen Vater zu testen, etwa wenn es darum geht, dass sie sich an den Heimkosten des Elternteils beteiligen sollen, weil die Rente nicht ausreicht. Bestanden bei einem Kind schon immer Zweifel an der Elternschaft des Vaters, kann die Frage nach dem Elternunterhalt durchaus Auslöser für einen Vaterschaftstest sein.
Sollten Sie über einen Vaterschafts- oder Verwandtschaftstest nachdenken, weil Sie befürchten, dass Sie z. B. zum Elternunterhalt herangezogen werden könnten, müssen Sie allerdings beachten, dass ein heimlicher Test vor Behörden oder einem Gericht keine Beweiskraft hat.
Dann sollten Sie Ihrem Vater reinen Wein einschenken und mit ihm über Ihr Vorhaben reden. Vielleicht ist er gar nicht so überrascht. Denn in solchen Fällen gab es oftmals schon in der Vergangenheit Gespräche oder zumindest Bemerkungen, die sich auf die Zweifel an der tatsächlichen Verwandtschaft bzw. Vaterschaft bezogen.
Hinweis: Die Angst, dass der eigene Vater oder das eigene Kind gar nicht mit einem verwandt ist, ist eher unbegründet. Zumindest haben dies belgische Wissenschaftler im Fachblatt „Trends in Ecology & Evolution“ so dargestellt. Nach ihren Erkenntnissen liegt der Anteil so genannter „Kuckuckskinder“ bei nur ein bis zwei Prozent.