Was wir vom pflegebedürftigen Hund lernen können

Ich bin Hundehalterin und nicht mehr die Jüngste. Daher hatte ich schon einige Hunde. Mein ältester Hund, Taps, wurde 18 Jahre. Nun sieht man häufig, dass ältere Hunde einen schlechten Zahnstatus haben. Das geht so weit, dass sie manchmal nur noch püriertes Futter zu sich nehmen können. Das war bei meinem 18 jährigen Hund nicht der Fall. Denn wie beim Menschen auch, spielt die Qualität der Nahrung nicht nur für den Genuss, sondern auch für die Gesundheit des Tieres eine große Rolle.

Ich achte bei allen meinen Hunden auf eine hochwertige Ernährung. Dabei ist es wichtig, dass das Futter ausgewogen ist und auch den Kauapparat fordert, wie etwa gebackenes Trockenfutter. Taps war in seinem letzten Lebensjahr dement. Das hat unser Zusammenleben durchaus erschwert und er entwickelte sich zu einem richtigen Pflegefall. So musste ich ihm seinen Futternapf zeigen und ihn „anfüttern“, damit er wusste, was er mit dem, was da vor ihm stand, machen sollte. Manchmal erkannte er mich nicht und wollte dann auch nach mir schnappen. Glücklicherweise hatte er meinen Geruch offensichtlich nicht vergessen, denn seine Irritationen mir gegenüber legten sich sobald er mir näherkam.

Mit zunehmendem Alter benötigte Taps immer mehr Hilfe. Anders als bei pflegebedürftigen Menschen fiel mir dies aber erst ganz zum Schluss auf. Das lag und liegt wahrscheinlich daran, dass Tiere den Verlust ihrer Fähigkeiten nicht beklagen. Sie nehmen es hin und versuchen damit zurecht zu kommen.

Erst nach Taps Tod fiel mir auf, wie viel Zeit an Hilfeleistungen er doch benötigte, um durch den Tag zu kommen. Wäre er ein Mensch gewesen, hätten wir beide dies wohl immer wieder thematisiert. Vielleicht wären mir die aufwändigen Hilfen dann auch schwerer gefallen.

Heute denke ich daher, dass die Pflege eines pflegebedürftigen Menschen wohl auch leichter sein könnte, wenn der Pflegebedürftige seine altersbedingten Einschränkungen ohne Klagen angenommen hat.