Die Große Koalition und das Entlastungsbudget

Unsere Regierung ist seit Jahren mit der Verbesserung der Pflegeversicherung und den Bedingungen der Pflege beschäftigt. Dies zumindest auf dem Papier.
In der Praxis kommen diese teilweise hochgelobten Verbesserungen nicht immer an. Dies liegt zum einen an dem mangelnden Informationswillen der Leistungsträger, wie etwa den Pflegekassen, und zum anderen daran, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, sich die notwendigen Informationen über die unterschiedlichsten Kanäle besorgen (müssen).

Im aktuellen Koalitionsvertrag sind wieder einmal Neuerungen für die Pflege geplant. Eine Idee ist das Entlastungsbudget in der ambulanten Pflege.

Geplant ist, dass die Leistungen der Kurzzeit- und Verhinderungspflege und der Tages- und Nachtpflege zu einem jährlichen Entlastungsbudget zusammengefasst werden. Dieses Budget soll von den Pflegebedürftigen flexibel in Anspruch genommen werden können.
Ob dieses Budget dann die häusliche Pflege durch Angehörige verbessert, ist durchaus fraglich. Schon heute krankt die Pflege durch Angehörige vor allem daran, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nicht umfassend informiert werden und sich notwendige Informationen selbst mühsam erarbeiten müssen. Leistungen wie der Entlastungsbetrag oder die Verhinderungspflege werden aufgrund mangelnder Information oft nicht genutzt. Zudem müssen pflegende Angehörige in vielen Fällen einen steten Kampf mit Kassen und Behörden um Ansprüche und Leistungen führen.

Es ist aber auch zu befürchten, dass das Entlastungsbudget zu neuen Auswüchsen in der Pflegebranche führen könnte, wie etwa die nicht immer seriös genutzte Abtretungserklärung beim Entlastungsbetrag (siehe hierzu diesen Praxistipp: Abtretungserklärung).

Mit dem Thema Entlastungsbudget beschäftigen sich jetzt Hendrik Dohmeyer, ehemals pflegender Angehöriger und jetzt aktiv in der Aufklärung pflegender Angehöriger und Kornelia Schmid, die selbst pflegende Angehörige ist und es sich zur Aufgabe gemacht hat, pflegende Angehörie niedrigschwellig zu informieren.

Hedrik Dohmeyer und Kornelia Schmid haben das Portal www.entlastungsbudget.de gegründet, in dem sie sich mit dem Vorhaben der Großen Koalition (GroKo) auseinandersetzen. Sie klären über das Vorhaben von CDU/CSU und SPD für Laien  nachvollziehbar auf und bieten zudem eine sinnvolle Alternative zum aktuellen Vorhaben der GroKo. Schauen Sie auf der Seite vorbei, es lohnt sich!

Wenn Sie Fragen zum Widerspruch, zur Pflegeeinstufung, zur Organisation der häuslichen Pflege, zum Umgang mit Ihrem demenzerkrankten Angehörigen, zu Ihrer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung oder anderen pflegerelevanten Themen haben, kann ich Ihnen bestimmt helfen. Ich berate Sie professionell und kostengünstig.
Also, sprechen Sie mich bitte an!